Trotz guter Ansätze gibt es besonders in deutschen Großstädten große Unterschiede in der Lebenswelt von Kindern. Das ist das Fazit der von der Robert Bosch Stiftung in Auftrag gegebenen Studie „Starke Kinder – starke Familien. Wohlbefinden von Kindern in Städten und Gemeinden.“ Die soziale Kluft in Deutschland hat sich laut Studie vergrößert. Die Entwicklungschancen von Kindern und ihre Möglichkeiten, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, hängen vor allem von der Situation der Eltern, den Freunden und Nachbarschaft ab.
Die Studie betrachtet das Wohlbefinden von Kindern in Deutschland aus drei Perspektiven: Die Strategieberatung Roland Berger Strategy Consultants untersucht bundesweit Initiativen, die Kinder fördern. Der Soziologe Hans Bertram und die Politologin Tine Stein analysieren die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen aus wissenschaftlicher Sicht. Die Journalistin Elisabeth Niejahr berichtet von erfolgreichen zivilgesellschaftlichen Projekten in den USA, bei denen das Wohlbefinden von Kindern schon länger im Fokus liegt.
Das Fazit der Experten: Deutschland braucht ganzheitliche Förderkonzepte für Kinder, insbesondere in Metropolregionen. Es genüge nicht, die Gesundheit von Kindern und ihre intellektuellen Fähigkeiten zu fördern. Vielmehr müssten Kinder als Experten für ihr Leben ernst genommen werden und mitreden dürfen. Aufgabe der Kommunen solle sein, die bereits erfolgreichen lokalen Angebote und Akteure stärker zu vernetzen.
Mit dieser Studie knüpft die Robert Bosch Stiftung an die Empfehlungen der Kommission „Familie und demographischer Wandel“ unter Vorsitz von Professor Kurt Biedenkopf an, die 2009 im Bericht „Starke Familie – Solidarität, Subsidiarität und kleine Lebenskreise“ formuliert wurden.
Quelle: PM der Robert Bosch Stiftung vom 26.7.12
Link zur Studie: Starke Kinder – starke Familien